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LA VIDA
Was ich mache
Die Themen, die mich hauptsächlich umtreiben, sind von sehr existenzieller Art. In meinen Arbeiten setze ich mich künstlerisch mit den Aspekten Freiheit, beseelte Natur, Leben und Tod auseinander. Diese weiten Bereiche, die wirklich und gleichzeitig auch wieder nicht faßbar, also unfaßbar sind, durchdringen viele Bilder von mir. Sie zeigen sich sowohl im konkreten Thema der Arbeit als auch in ihrer Ausführung, die häufig sehr filigran, zart und durchsichtig, fast ätherisch ist.
Gleichzeitig liebe ich aber auch das (vordergründig) Plakative, Unmittelbare, Symbolische. Eine gewisse Affinität zu Fahnen, Wappen und ähnlichen Symbolträgern ist mir zueigen, seit ich mich erinnern kann.
Ein wichtiger Aspekt für meine Arbeiten ist die Sprache, sind Wörter und Sätze. Wenn sie Eingang in meine Arbeiten finden, habe ich sie fast immer selbst geschrieben. Geschrieben im Sinne von "verfaßt". Häufig entsteht die Idee zu einem Bild aus einem Wort, das mich wegen seines Klangs oder seiner Poesie inspiriert. In wenigen Ausnahmen verwende ich auch gekennzeichnete Zitate (wie zum Beispiel im Quilt "Freigeist" oder bei der "Hölderlinfahne").

Meine Vorbilder sind sehr weitgestreut. Im Bereich der Textilkunst bewundere ich die konkret-geometrischen Formen der Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp ebenso wie die monumentalen kubistischen Bildwebereien von Jean Lurçat, die symbolträchtigen Tapisserien von Inge Flierl oder die wilden Stickereien von Tilleke Schwarz.

2007/2008 habe ich gemeinsam mit der Textilkünstlerin Beate Lambrecht die Ausstellung "DIE  PRINZESSIN!" gezeigt. Wir hatten die Idee, das Bild einer Prinzessin zu entwerfen, die jenseits der gängigen Klischees als Synonym für ein besseres, anderes Leben stehen könnte. Eigenständig sollte sie sein, unabhängig von allen Vorgaben, freiheitsliebend, vielfältig und respektvoll vor allem Lebendigen. Während der Bearbeitung des Themas entwickelten sich im Laufe der Zeit zwei unterschiedliche Prinzessinnen mit vielen Gemeinsamkeiten. Meine "PRINZESSIN!" war (und ist) eine mystische und ätherische Nachtprinzessin, die irgendwo in einem einsamen Mittelgebirge Europas auf einer verlassenen, rosenbewehrten alten Burg lebt. Natürlich kann sie fliegen, könnte Mensch, Vogel, Fee oder Falter sein. Mit allen beseelten Wesen ihrer Umgebung steht sie in enger Verbindung und lebt dennoch allein. Sie ist frei, stolz, sehnsüchtig, schön, geheimnisvoll, edel und gut und spricht tausende Sprachen.

Dieses damals entworfene Bild von einem besseren Leben in einer besseren Welt trage ich bis heute in mir und es beeinflußt auch weiterhin meine ureigene Bilderwelt. Als man mir bei einer anderen Ausstellung drei Jahre später sagte, meine neuen Collagen und Stickereien würden über einen "poetischen Zauber" verfügen, wußte ich genau: "DIE PRINZESSIN!" lebt.
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